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Literatur und Philosophie

Nature Writing – Viel mehr als reine Naturbeschreibung
Susanne Bienwald
Nature Writing – Viel mehr als reine Naturbeschreibung
Neben der genauen Beobachtung und der literarischen Beschreibung von Natur fließen beim Nature Writing auch Erfahrungen und Gefühle der eigenen Person mit ein. Ob jemand einen Baum, eine Ameise oder eine Wolkenformation beschreibt – stets sollte er/sie mit im Text anwesend sein.In Deutschland ist dieses Genre bisher weitgehend unbekannt.
Im Seminar werden in Auszügen Klassiker des Nature Writing vorgestellt und Schreibanregungen gegeben. Bitte gern einen kurzen (auch eigenen) Text mitbringen.
Der Kurs ist offen für TeilnehmerInnen mit und ohne Schreiberfahrung.
Aus dem Leben erzählen
Barbara Mannitz
Eine kreative Schreibwerkstatt
Sie erlebten die braven und ärmlichen 50er Jahre, die satten 60er und wilden 70er Jahre. Vielleicht haben Sie sogar noch Erinnerungen an die letzten Kriegsjahre und die erste Nachkriegszeit. Ich lade Sie ein, sich schreibend auf den Weg in Ihre Vergangenheit zu machen, Erinnerungen aufzuspüren und kleine Texte zu verfassen. Spielerisch können Sie verschiedene Methoden und Techniken des Erinnerns und Kreativen Schreibens kennenlernen und erproben.
Barbara Mannitz ist Diplom-Soziologin mit Psychotherapieausbildung, Hörfunkautorin und Dozentin
Die Kurse sind zur Zeit ausgebucht.
-Achsenzeit- Karl Jaspers und seine „Hermeneutik des Fremden“
Dr. Ellen Drünert
Zur gegenwärtigen Rezeption seines Beitrags zur Geschichtsphilosophie
1949 meldete sich Karl Jaspers in kritischer Zeit mit seinem Werk „Vom Ursprung und Ziel der Geschichte“ in der geschichtsphilosophischen Debatte zu Wort und formulierte das Achsenzeit -Theorem. In der Folge haben Philosophen und Kulturwissenschaftler seine Überlegungen zur Geburt des abendländischen Denkens aufgegriffen und entsprechende Denkpfade entwickelt.
Der Kurs wird sich zunächst mit Jaspers´ Theorie der Achsenzeit befassen und zwei bedeutende Rezeptionen aus kulturwisenschaftler Sicht von Jan Assmann „Hermeneutik des Fremden“ und aus geschichtsphilosophischer Sicht von Jürgen Habermas „Strukturwandel der Weltbilder“ zu Rate ziehen. Es werden ausgewählte Texte aus folgenden Werken zugrundegelegt:
Karl Jaspers, Vom Ursprung und Ziel der Geschichte, München 1949 J
an Assmann, Achsenzeit, Eine Archäologie der Moderne, Hamburg 2018
Jürgen Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie, Die Okzidentale Konstellation, Bd. I, Berlin 2019
Wieviel Heimat braucht der Mensch?
Prof. Dr. Marie-Elisabeth Hilger
Braucht er sie überhaupt?
In diesen Fragen liegt schon die ganze Schwierigkeit des - speziell im Deutschen schillernden und inflationär gebrauchten - Begriffes verborgen.
Seinen Hintergrund als Verheißungs- und Sehnsuchtsbegriff, doch auch als Kampf- und Gegenbegriff zu Fortschritt, Modernisierung und Entfremdung auszuloten und den jeweils angedachten Lebenszusammenhang und Weltbezug mitzudenken und dabei neueste Sozial- und Wirtschafts-Entwicklungen im Zusammenhang mit Globalisierung im Blick zu haben, wird sich als vielschichtige und anspruchsvolle Aufgabe erweisen.
Märchenseminar Herbst 2020 - Rübenacker und Bärenalter
Liane von Schweinitz
Kultur -Umbruch im Märchen „der Bärensohn“
„Einst verbrachten die Tage, die Nächte ein alter Mann und eine alte Frau. Die hatten auch einen kleinen Rübenacker…“, so beginnt das sibirische Märchen „der Bärensohn“, in dem der Umbruch von der Kultur der Jäger und Sammler in die des Ackerbaus sich bildhaft entwickelt.
Mit/nach Corona ist für viele Menschen heute nichts mehr wie vorher. Befinden wir uns auch in einem „Kulturumbruch“? Kann uns die Sichtweise des sibirischen Märchens dazu etwas sagen?
Diesen und ähnlichen Fragen soll in einem gemeinsamen Gespräch nachgegangen werden. Liane von Schweinitz erzählt zu diesem Thema Gedichte und das Märchen und lädt zum Austausch über die Symbolkraft des Märchens ein. Anschließend können die eigenen inneren Bilder mit unterschiedlichen Materialien zum Ausdruck gebracht werden.
Der Termin im November muss leider ausfallen.
Der Sinn des Denkens - Philosophieren über eine Kernkompetenz des Menschen
Dr.phil. Uwe Beyer
Das Wesen des Menschen ist – Denken. Diesen neuzeitlichen Grundsatz hat Descartes (1596-1650) geprägt. Denn was immer ein Mensch sich vorstellt, begreift, oder woran er zweifelt: Er vermag es nur kraft seines Denkens. Diese Einsicht erklärt aber nicht, was Denken ist. Ein geistiger Sinn zur Deutung unserer Lebenswelt? Eine Technik, welche die Welt durch Analyse ihrer natürlichen Komplexität als berechenbar zeigt? Kann Künstliche Intelligenz denken? Obwohl sie kein zeitlich-leibgebundenes Erleben kennt? Eine Vielfalt an Fragen! Vor dem Hintergrund des Buches „Der Sinn des Denkens“ von Markus Gabriel (*1980) werden wir sie erörtern.
Achtung neuer Termin!
Dozentinnen
Dr.phil. Uwe Beyer ist Autor, Dozent an verschiedenen Akademien und gehört zum Leitungsteam der Evangelischen Stadtakademie Aachen.
Susanne Bienwald ist Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin. Ihr Roman „Wittensee“ hat bundesweit Beachtung gefunden. Die Fragen, die der Roman aufwirft, sollen zusammen mit der Autorin in einem gesonderten Seminar besprochen und vertieft werden.
Foto: Maya Ueckert
Dr. Ellen Drünert ist ehemalige leitende Mitarbeiterin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und im Ruhestand.
Dr.jur. Eberhard Stromberg hat Theologie und Jura studiert und war in beiden Bereichen beruflich tätig. Seit seiner Pensionierung als Richter am Landgericht Hamburg hält er Vorträge und Kurse zum Leben und Werk Thomas Manns.
Marie-Elisabeth Hilger war Professorin für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Hamburg.
ist Diplom-Soziologin mit Psychotherapieausbildung, Hörfunkautorin und Dozentin
Liane von Schweinitz war Vorsitzende Richterin am Landgericht in Hamburg und lange Zeit im Vorstand des Märchenforum Hamburg e.V. engagiert. Sie ist Mitglied der Europäischen Märchengesellschaft (EMG).