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Literatur und Philosophie

Märchenseminar - Gilgamesch-Epos
Liane von Schweinitz
Uruk ist die Stadt, über die der König Gilgamesch, - „der, der in die Tiefe sah“-, herrschte. Maß und Vermessenheit, Leben und Tod, Liebe und Freundschaft, Traum und Wirklichkeit, Verzweiflung und Trost, - sind die großen Themen dieses 4.500 Jahre alten sumerischen Epos.
„…eine (ganze) Quadratmeile ist Stadt,
eine (ganze) Quadratmeile ist Gartenland,
eine (ganze) Quadratmeile ist Aue,
eine halbe Quadratmeile der Tempel der Ischtar,
drei Quadratmeilen und eine halbe,
das ist Uruk, das sind die Maße…“
(neu übersetzt und kommentiert von Stefan M. Maul, basierend auf der Textedition von Andrew R. George, London 2003)
Wir hören ausgewählte Texte und nähern uns in einem gemeinsamen Gespräch der Bedeutung dieser frühesten, schriftlich fixierten Darstellung des Königs Gilgamesch auf seiner Suche nach Unsterblichkeit und Sinn.
Anschließend kann dem Gehörten bildhaft Ausdruck gegeben werden. Die Materialien (Pastell, Wasserfarben, Papier) werden gestellt.
7. November
Uhrzeit:
Dienstag, 18:00-21:00 Uhr
Abendseminar
Ort:
Hauptkirche St. Nikolai, Kirche, Herrensaal, Harvestehuder Weg 118
Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit und die deliberative Politik
Dr. Ellen Drünert
So lautet der Titel eines Textes von Jürgen Habermas, den er 2022 als Rückgriff auf seine fast gleichlautende Habilitationsschrift aus dem Jahr 1961 verfasste und damit einen prononcierten Beitrag zur aktuellen Debatte des Strukturwandels der Öffentlichkeit leistet, initiiert durch die Herausgeber eines Sonderbandes(37) der Zeitschrift Leviathan. Die Herausgeber halten eine Neubetrachtung des Strukturwandels der Öffentlichkeit, insbesondere aufgrund der Folgen einer zunehmenden Digitalisierung für die Demokratie für dringend geboten.
Sie halten den von J. Habermas entfalteten Begriff der Öffentlichkeit für anschluss- und erweiterungsfähig über die drei Referenzrahmen von Öffentlichkeit , den sozialen, den ökonomischen und technischen hinaus.
In seiner eigens vorgelegten Publikation ergänzt Habermas die drei Referenzrahmen um den digitalen.
Im Kurs beschäftigen wir uns schwerpunktmäßig mit diesem Text und insbesondere mit seinen Schlußfolgerungen für eine „deliberative Politik“, die angesichts der zunehmenden Rede von der gefährdeten Demokratie nicht bedeutsam genug sein kann. Der knappe Text wirkt wie eine Anleitung zur Demokratie. Hören wir Habermas :
„Daher ist deliberative Politik für mich kein weit hergeholtes Ideal, an dem wir die schnöde Realität messen müßten, sondern in pluralistischen Gesellschaften eine Existenzvoraussetzung jeder Demokratie, die diesen Namen verdient.“
Textgrundlage für den Kurs: Jürgen Habermas, Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit und die deliberative Politik. Berlin Suhrkamp 2022
Achtung, der Kurs wird auf 2024 verschoben. Sobald die neuen Termie bekannt sind, werden Sie hier veröffentlicht.
12. Oktober - 02. November
Uhrzeit:
donnerstags| 15:00 Uhr-17:00 Uhr
Ort:
Elisabeth Coester-Raum, Gemeindehaus, Atrium, Harvestehuder Weg 118
Protestantische Ethik des Politischen - eine Reise zu neuen Ufern
Hartwig von Schubert
In seinen aufgeklärten Strömungen hat der vorwiegend protestantisch geprägte Norden Europas in den letzten 300 Jahren wichtige deutschsprachige Stimmen hervorgebracht: z.B. Lessing, Kant und die bekannten Namen des Deutschen Idealismus bis hin zu Schleiermacher, übergehend ins 20. Jh. Nietzsche, Weber, Troeltsch, Cassirer sowie in den Kriegs- und Nachkriegsgenerationen Bultmann, Barth, Tillich, Arendt, Bonhoeffer etc.
In dem Kurs fragen wir nach großen Linien und erörtern gemeinsam Konsequenzen für ethische Orientierungen in Gegenwart und Zukunft.
An je drei bis vier Abenden im Herbst 2023, im Frühjahr und im Herbst 2024 gehen wir den folgenden drei Themenstellungen nach:
- Protestantische Prägungen ethischer Orientierung
- Folgerungen für den Bereich des Politischen
- Folgerungen für das derzeit leider so aktuelle Thema Krieg und Frieden
Es wird zum Kurs ein kleines Begleitheft geben, insbesondere für diejenigen, die nicht an allen Abenden teilnehmen, aber den roten Faden mitverfolgen möchten. Darin sagt die protestantische Ethik: (1) Wir sind dazu bestimmt, uns selbst zu bestimmen und unser Leben selbstbewusst zu führen. (2) Als Freie unter Freien in freiheitlichen Staaten gewähren wir einander das Recht, Rechte zu haben. (3) Diese „Rechtsidee“ soll und kann auch das Zusammenleben der Völker bestimmen auf dem langen Weg von der Selbstverteidigung zu einer weltbürgerlichen Friedensordnung.
6. -20. November
Uhrzeit:
Montags| 19:30 Uhr-21:00 Uhr
Ort:
Fritz Fleer-Raum, Gemeindehaus, Atrium, Harvestehuder Weg 118
Protestantische Ethik des Politischen - Fortsetzung folgt
Hartwig von Schubert
An den Abenden im Herbst / Winter 2023 ging es vornehmlich um die Frage, was eigentlich das Prädikat „protestantisch“ besagen soll, wenn wir damit eine bestimmte Art von „Religion“ in „modernen westlichen Gesellschaften“ bezeichnen, die darauf achtet, sich sehr klar von „Politik“ zu unterscheiden. An den beiden Abenden im Januar / Februar 2024 werden wir gemeinsam noch etwas genauer darüber nachdenken, was wir unter „Politik“ verstehen wollen und wie wir die beiden Sphären „Religion“ und „Politik“ beispielhaft miteinander ins Gespräch bringen können.
An den insgesamt fünf Abenden im Winterhalbjahr 2023/2024 gehen wir also den folgenden drei Themenstellungen nach:
- Protestantische Prägungen ethischer Orientierung
- Folgerungen für den Bereich des Politischen
- Folgerungen u.a. für das derzeit leider so aktuelle Thema Krieg und Frieden
Es wird zum Kurs ein kleines Begleitheft geben, insbesondere für diejenigen, die nicht an allen Abenden teilnehmen, aber den roten Faden mitverfolgen möchten. Darin sagt die protestantische Ethik: (1) Wir sind dazu bestimmt, uns selbst zu bestimmen und unser Leben selbstbewusst zu führen. (2) Als Freie unter Freien in freiheitlichen Staaten gewähren wir einander das Recht, Rechte zu haben. (3) Diese „Rechtsidee“ soll und kann auch das Zusammenleben der Völker bestimmen auf dem langen Weg von der nationalen Selbstverteidigung über regionale Bündnisse zu einer weltbürgerlichen Friedensordnung.
29. Januar + 5. Februar
Uhrzeit:
Montags| 19:30 Uhr-21:00 Uhr
Ort:
Fritz Fleer-Raum, Gemeindehaus, Atrium, Harvestehuder Weg 118
KRISEN - KRISEN - KRISEN
Prof. Dr. Marie-Elisabeth Hilger
diesem derzeit so wohlfeil gewordenen Begriff hängt der Kassandra-Effekt an. Gewinnendes, Positives und Kreatives mit ihm zu verbinden, scheint außer Betracht.
Was ist dem entgegenzuhalten? Welche Konzepte zur Bewältigung gibt es? Fehlt es an Kentnissen, an Phantasie, an Tatkraft, um Konsequenzen
für veränderndes soziales und politisches Handeln zu ziehen? Fragen über Fragen tun sich auf, die zu erörtern, dringlich sind.
Einen ersten orientierenden Einstieg dazu leistet die knappe neue Veröffentlichung von Wolfgang Kessler "Das Ende des billigen Wohlstands. Wege zu einer Wirtschaft, die nicht zerstört."(Publik-Forum Edition 2023, 125 S., 16 €)
(Aus dem schier unerschöpflichen Problemfeld können je nach Wunsch Thematiken diskutiert werden. Einschlägige Literatur wird genannt.)
29. Februar - 21. März
Uhrzeit:
donnerstags 15:00- 16:30 Uhr
Ort:
Fritz Fleer-Raum, Gemeindehaus, Atrium, Harvestehuder Weg 118
Märchenseminar - März 2024
Liane von Schweinitz
Der Teufel mit den drei goldenen Haaren (KHM Nr. 29)
"Als der König die Leute (im Dorf) fragte, was es Neues gäbe, so antworteten sie: " es ist in diesen Tagen ein Kind mit einer Glückshaut geboren: was so einer unternimmt, das schlägt ihm zum Glück aus..."
Das Kind mit der Glückshaut und der mißgünstige König sind die Gegenspieler dieses Märchens. In beiden Gestalten spiegelt sich menschliches Verhalten wieder, das wir im Außen, wie in unserem Inneren finden.
Liane von Schweinitz erzählt das Märchen, zeigt die Grundstrukturen im sprachlichen und kulturellen Kontext auf und lädt zum Austausch über den Symbolgehalt des Märchens ein. Anschliessend kann dem Gehörten mit unterschiedlichen Materialien Ausdruck gegeben werden.
26. März
Uhrzeit:
Dienstag, 18:00-21:00 Uhr
Abendseminar
Ort:
Hauptkirche St. Nikolai, Kirche, Herrensaal, Harvestehuder Weg 118
Abendländischer Anfang – das Christentum und der Westen
Dr.phil. Uwe Beyer
Inwiefern der Glaube das Denken der Moderne inspirieren kann
Weitere Beschreibung folgt
Samstag 11.Mai Sonntag 12.Mai
Uhrzeit:
Sa. 11:00-13:00 Uhr; 14:00-17:30 Uhr So. 11:30-13:15 Uhr; 14:15–17:15 Uhr
Ort:
Hauptkirche St. Nikolai, Kirche, Herrensaal, Harvestehuder Weg 118
Dozentinnen
Dr. phil. Uwe Beyer ist Autor, Dozent an verschiedenen Akademien und gehört zum Leitungsteam der Evangelischen Stadtakademie Aachen.
Dr. Ellen Drünert ist ehemalige leitende Mitarbeiterin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und im Ruhestand.
Marie-Elisabeth Hilger war Professorin für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Hamburg.
Hans Jürgen Benedict ist Theologe und war Professor an der Ev. Hochschule für soziale Arbeit und Diakonie des Rauhen Hauses in Hamburg.
ist Diplom-Soziologin mit Psychotherapieausbildung, Hörfunkautorin und Dozentin
Liane von Schweinitz war Vorsitzende Richterin am Landgericht in Hamburg und lange Zeit im Vorstand des Märchenforum Hamburg e.V. engagiert. Sie ist Mitglied der Europäischen Märchengesellschaft (EMG).