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Theologie

Die Lehre von Gott

Am Kolleg St.Nikolai finden sich an theologischen Fragen Interessierte zusammen. Neue Teilnehmer*innen sind herzlich eingeladen, keine Sorge:
Sie brauchen weder Vorkenntnisse noch müssen ein Mitglied unserer Gemeinde oder der Kirche zu sein, Interesse am Thema reicht .
Die Veranstaltungsräume sind per Aufzug zu erreichen.


Elisabeth Coester und ihr Werk

Dr. Ferdinand Ahuis HPem.

Elisabeth Coester (1900-1941), die Künstlerin des 7x22 m großen Fensters im Baptisterium unserer Kirche, hat nicht nur zahlreiche weitere, größtenteils im Zweiten Weltkrieg zerstörte Kirchenfenster geschaffen, sondern betätigte sich auch als Malerin und war seit 1927 Leiterin der Paramentenanstalt des Diakonissenhauses in Eisenach. So ergeben sich zahlreiche bislang noch nicht berücksichtigte Vergleichsmöglichkeiten mit unserem Fenster. Dazu gehören auch ihre vier an Maria orientierte Fenster in der St. Cyriacus-Kirche in Kellinghusen aus der gleichen Schaffensperiode zwischen 1936 und 1940. Anhand zahlreicher Farbfotos wird unser Coester-Fenster kunstgeschichtlich und theologisch gründlich erschlossen. Die Verfolgung des Weges des Fensters von seinem Entwurf für die Hauptkirche St. Nikolai am Hopfenmarkt über die Lagerung während des Krieges bis hin zu dem passgerechten Entwurf des Baptisteriums und dem Einbau Fensters in die Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern verleiht dem Kurs zusätzliche Spannung. Schließlich musste sogar der damalige Hauptpastor und spätere Bischof D. Hans-Otto Wölber als Privatdetektiv eingeschaltet werden, weil ein Fensterelement fehlte.

 

E.Coester
8242006
40,00 €

26. September - 24. Oktober

Uhrzeit:

Donnerstags / 15:00 - 16:30 Uhr

Ort:

Elisabeth Coester-Raum, Gemeindehaus, Atrium, Harvestehuder Weg 118


Protestantische Ethik des Politischen - Fortsetzung folgt

Hartwig von Schubert

An den Abenden im Herbst / Winter 2023 ging es vornehmlich um die Frage, was eigentlich das Prädikat „protestantisch“ besagen soll, wenn wir damit eine bestimmte Art von „Religion“ in „modernen westlichen Gesellschaften“ bezeichnen, die darauf achtet, sich sehr klar von „Politik“ zu unterscheiden. An den beiden Abenden im Januar / Februar 2024 werden wir gemeinsam noch etwas genauer darüber nachdenken, was wir unter „Politik“ verstehen wollen und wie wir die beiden Sphären „Religion“ und „Politik“ beispielhaft miteinander ins Gespräch bringen können.

 

An den insgesamt fünf Abenden im Winterhalbjahr 2023/2024 gehen wir also den folgenden drei Themenstellungen nach:

  1. Protestantische Prägungen ethischer Orientierung
  2. Folgerungen für den Bereich des Politischen
  3. Folgerungen u.a. für das derzeit leider so aktuelle Thema Krieg und Frieden

 

Es wird zum Kurs ein kleines Begleitheft geben, insbesondere für diejenigen, die nicht an allen Abenden teilnehmen, aber den roten Faden mitverfolgen möchten. Darin sagt die protestantische Ethik: (1) Wir sind dazu bestimmt, uns selbst zu bestimmen und unser Leben selbstbewusst zu führen. (2) Als Freie unter Freien in freiheitlichen Staaten gewähren wir einander das Recht, Rechte zu haben. (3) Diese „Rechtsidee“ soll und kann auch das Zusammenleben der Völker bestimmen auf dem langen Weg von der nationalen Selbstverteidigung über regionale Bündnisse zu einer weltbürgerlichen Friedensordnung.

Natürlich können Sie auch am Seminar teilnehmen, selbst wenn Sie die ersten Abende verpasst haben. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und heißen Sie herzlich willkommen! Trauen Sie sich!


„Gott“ – wovon reden wir da eigentlich?

Hartwig von Schubert

„Die Musik liebe ich ja, und ohne Johann Sebastian Bach könnte ich gar nicht leben, aber diese Texte, die sind ja zum Teil unerträglich.“ So äußerte sich neulich jemand nach dem Weihnachtsoratorium. Kann man aber in der Kunst Form und Inhalt voneinander trennen? Hätte der Thomaskantor auch das Telefonbuch von Leipzig so vertonen können, dass daraus ein Oratorium entstanden wäre?
 
Dieser Frage wollen wir auf den Grund gehen. Und wir packen den Stier gleich bei den Hörnern: Kann man heute noch von Gott reden? Hat Religion noch einen sinnvollen Platz in modernen Gesellschaften? Rückfrage: Reden wir jetzt von Religion für Kinder oder von Religion für Erwachsene? Beides hat seinen Sinn. Wir interessieren uns im Grundkurs für Religion für Erwachsene. Was kann man sich darunter vorstellen? Die evangelische Theologie beispielsweise hat in den letzten 200 Jahren ein sehr differenziertes Bild gewonnen von den mehrfachen in der Bibel dokumentierten Revolutionen des Gottesbildes, von den frühen polytheistischen zu der späteren monotheistischen und weiter von einer unitarischen zu einer messianisch-trinitarischen Gottesmetaphorik. Das kann man als erwachsener Mensch wissen, kritisch nachvollziehen und seine eigenen Schlussfolgerungen daraus ziehen.
 
Gottesmetaphorik? Hier meldet sich regelmäßig heftiger Protest. Ist Gott nur eine Metapher oder eine Allegorie? Das Wort Gott ist eine Metapher. Was mit diesem Wort gemeint ist, ist keine Metapher. Wir wollen uns in diesem Workshop darin üben, metaphorisch von Gott zu sprechen und dabei darauf zu achten, wie sich das, was wir sagen, auf echte Erfahrungen bezieht. Andernfalls wäre die ganze Mühe vergeblich und die Rede von Gott ein Hirngespinst.
 
Bei den genannten Übungen arbeiten wir mit unterschiedlichen Methoden vom Bibliodrama über exegetische Entdeckungen bis zur systematischen Reflektion. Das Gefühl wird also ebenso angesprochen wie der Intellekt..

Gott – wovon reden wir da eigentlich?
8242005
40,00 €

15. 4. + 29.4. + 3.6. + 10. 6.

Uhrzeit:

Montags/ 19:00 - 21:00 Uhr

Ort:

Elisabeth Coester-Raum, Gemeindehaus, Atrium, Harvestehuder Weg 118


Christentum und westliche Moderne

Dr.phil. Uwe Beyer


Inwiefern der Glaube das weltliche Denken inspirieren kann

Christliche Religion und westliche Moderne stehen in Spannung zueinander. Ihre Menschen- und Weltbilder zeigen sich gegenstrebig. Zum einen wird der Mensch von Gott her und auf Gott hin als fragile Existenz in einer Welt voller Widersprüche gesehen, in die er sich umso mehr verstrickt, je planvoller er sie von sich aus auflösen will. Zum anderen gilt er als freies, selbstbestimmungsfähiges Wesen, das in der Lage ist, die Welt nach eigenen Vorstellungen zum Ort eines besseren Lebens für sich zu machen. Genauer besehen, erscheinen Christentum und weltliche Moderne jedoch auch als nahbar. Sie können einander Sinngebendes sagen. Was wäre dies aus philosophischer Sicht? Davon wird dieses Seminar handeln.

Christentum und westliche Moderne
8243041
80,00 €

Samstag 11.Mai Sonntag 12.Mai

Uhrzeit:

Sa. 11:00-13:00 Uhr; 14:00-17:30 Uhr So. 11:30-13:15 Uhr; 14:15–17:15 Uhr

Ort:

Margarete Braun-Raum, Gemeindehaus, Atrium, Harvestehuder Weg 118

Dozent*innen

Dr. Ferdinand Ahuis

Hauptpastor em.

Dr. Ferdinand Ahuis war bis 2007 Hauptpastor an St. Nikolai und Lehrbeauftragter an der Universität Hamburg. Er ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.


Dr. Martin Vetter

Hauptpastor und Propst

Seit 2016 Hauptpastor von St. Nikolai in Hamburg und Propst im Kirchenkreis Hamburg-Ost.


Dr. Katrin Schindehütte

Pastorin

Dr. Katrin Schindehütte ist seit Januar 2024 Pastorin an der Hauptkirche St. Nikolai mit dem Arbeitsschwerpunkt Bildung.


Dr. Hartwig von Schubert

Dr. Hartwig von Schubert (*1954) ist evangelischer Theologe und lehrt als Privatdozent im Fachbereich Evangelische Theologie an der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Hamburg mit einem Schwerpunkt in Angewandter Ethik.


Dr. phil. Uwe Beyer

Autor und Dozent

Dr. phil. Uwe Beyer ist Autor, Dozent an verschiedenen Akademien und gehört zum Leitungsteam der Evangelischen Stadtakademie Aachen.